"Sebastian Weissenbacher malt, wie der Hofnarr blödelt: ganz seriös, still, ruhig, zurückhaltend und 'sachlich', so dass niemand denken kann, dass seine Bilder und Skulpturen nicht 'seriös', nicht ernsthaft gemeint sein könnten. Und eben deswegen ist der Betrachter verunsichert, weil er mit dieser Ernsthaftigkeit einfach nicht gerechnet hat, mit dieser - scheinbar - 'gutwilligen', 'einfachen' künstlerischen Ehrlichkeit nichts anfangen kann. Entweder glaubt er dem Künstler nicht, dass er so dumm ist, dass er einen so schlechten Humor hat, wie es seine Bilder suggerieren und wird deswegen misstrauisch. Oder er ist frustriert, da er glaubt, dass er die eigentliche Bedeutung der Bilder und Skulpturen nicht versteht, dass also er der Blöde ist, der die tieferen Botschaften und Symbole nicht entdecken kann. Misstrauen oder Frustration, Verunsicherung oder selbstbewußte Ablehnung, Kritik oder Selbstkritik begleiten die Wahrnehmung Weissenbachers Bilder, obwohl der Prozess mit dem Lachen beginnt. Vielleicht ist gerade dieses Lachen die adäquate Haltung, welche die intellektuellen Überlegungen nicht ausschließt, sondern im Gegenteil mit gesunden, spontanen Gefühlen bereichert." (Lóránd Hegyi:"Sebastian Weissenbachers sanfte Provokationen", in: Sebastian Weissenbacher. Das Goldene Zeitalter, Ausst.Kat. Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt 2000)
Literaturhinweise:
Angelika Hager, Sebastian Weissenbacher. Ich hab´s gern bunt!, In: Vernissage 3.Jahrgang Nr.4/Mai 83, S.4., Wien, 1983<br>
Gabriele Bösch, Sebastian Weissenbacher. Malerei. In: Katalog Nr. 53, Galerie im Traklhaus, Salzburg, 1994<br>
Hansjörg Wachta, Ironische Gratwanderung, Wien, 1994<br>
Burghart Schmidt, Sexus wie Angsttraum zwischen Schweinchen-Schlau und Micky Mouse-Detective, zwischen Böcklin und Reiner Bläue. In: Schöne Neue Welt, Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien, 1996<br>
Thomas Zaunschirm, Sebastian Weissenbacher. Biedermeierliche Überraschungseier. In: Nichts für Kinder, Galerie Ernst Hilger, Wien, 1998<br>
Otto Breicha, In postmoderner Kür. In: Bauholding Kunstforum 1998, Klagenfurt, 1998<br>
Peter Baum, Kunst als Kommentar zur Wirklichkeit. In: 4x4 Positionen österreichischer Kunst seit 1945, Wien, 1999<br>
Alexander Pühringer, Vom Ende der Malerei. Interview mit Thomas Zaunschirm. In: noema Nr. 50 Jan-Mar `99, S.68-75, Wien, 1999<br>
Arnulf Rohsmann, Sebastian Weissenbacher. Die Tyrannei der Niedlichkeit. In: Das Goldene Zeitalter, Wien, 2000<br>
Lóránd Hegy, Sebastian Weissenbachers sanfte Provokationen. In: Das Goldene Zeitalter, Wien, 2000<br>
Alexander Pühringer, Kitsch as Kitsch can. In: frame Nr.06 März/April 01, S. 118, Wien, 2001<br>
Helga Ripper: Aufmarsch der Gummibären-combo. In: Parnass 21.Jahrgang, März/April, Heft1/2001, S. 34-35, Wien, 2001<br>
Heiner Schepers, Et in Arcadia ego. In: Et in Arcadia ego. Buxus Verlag, Lingen (Kat. Kunstverein Lingen, Galerie Ernst Hilger und Siemens - artLab)<br>
Martin Seidl: Central-artLab: Neue Kunst aus Mitteleuropa. In: Kunstforum Bd.157 Nov.-Dez.2001, S. 344-346, Ruppichteroth, 2001<br>