Der Betrachter erblickt als einziges Bauwerk der Insel vor einem weiten Horizont diese kleine Kapelle. Im friedvoll leuchtenden Abendrot spiegelt sich das Kapellenabbild in den sanft verlaufenden Wellen des Ozeans. In seinem Realismus dem Photorealismus verwandt, ist diese Landschaft präzise wiedergegeben. Dennoch ist dieses Gemälde keine direkte Übernahme des so Gesehenen, sondern kann als imaginäre psychologische Landschaft verstanden werden, in der das Individuum – der Betrachter – der Größe und Weite der Schöpfung ausgesetzt ist. Solche „psychologischen Landschaften“ dienten dem Künstler speziell in den 80er Jahren zur Aufarbeitung seines eigenen Ichs. (S.S.)
Literaturhinweise:
Wolfgang Hilger, Gerhard Gepp - Bilder, Galerie Hilger, Wien, 1982<br>
Nadia Ave, Gerhard Gepp - Ölbilder und Gouachen, o.O., o. J. (ca. 1984)
Gerhard Gepp, o. O., o. J.<br>
Gerhard Gepp, Spiegelfechtereien, Verlag Hanseatische Mediengesellschaft Schilleroper, Hamburg, 1987<br>
Angelica Bäumer, Gerhard Gepp. Poetische Satire - Satyra Poetycka, Europäisches Kulturzentrum Krakau/Österreichisches Generalkonsulat Krakau, Biuro Wystaw Artystycznych w LegnicyKrakau/Legnica,1991<br>
Gabriela Nagler, Gerhard Gepp. Devolution, o. O.,1991<br>
Angelica Bäumer, Gerhard Gepp. Poetische Satire, Galerie der Stadt Salzburg, Salzburg, 1993<br>
Florian Steininger, Gerhard Gepp. Poetische Satire. Arbeiten auf Karton und Leinwand, Druckgraphiken, Wien, 2000